Der 27. Januar ist weltweit der Gedenktag für die Opfer des Holocausts.
Diesmal jährt sich die Befreiung des Lagekomplexes Auschwitz durch die Rote Armee zum 72. Mal. Das Konzentrationslager ging nach seiner Befreiung als wichtigstes Vernichtungslager der Nationalsozialisten in die Geschichte ein und ist heute eine Gedenkstätte.

Unter dem Thema „Auschwitz – Vergangenheit und Zukunft des Erinnerns“ stand auch die diesjährige Veranstaltung anlässlich des Holocaustgedenktages der Herderschule. Seit dem Jahr 2000 jährlich um den 27. Januar herum veranstaltet, wird dieser Gedenktag in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Kassel von einem Vorbereitungsteam bestehend aus Schülern des Jahrgangs 13 organisiert.
Mit dem diesjährigen Gastredner, Herrn Andrzej Kacorzyk, dem wissenschaftlichen Leiter der Gedenkstätte Auschwitz, gewann das Vorbereitungsteam einen ebenso interessanten wie informierten Redner. In einem mit Bildmaterial unterstütztem Vortrag bewies Herr Kacorzyk sein umfangreiches Fachwissen. Besonders seine Bekanntschaft mit zahlreichen Überlebenden sowie die Kenntnis ihrer persönlichen Geschichten und Schicksale beeindruckten das Publikum, das nicht nur aus Schülerinnen und Schülern der Herderschule bestand, sondern aus vielen Besuchern aus der Stadt, darunter einige bekannte Politikerinnen und Politiker.
Die anwesenden Schülerinnen und Schüler direkt ansprechend betonte der Vortragende immer wieder, wie wichtig es sei, dass besonders die junge Generation Fragen nach der Vergangenheit und den Ursachen und Umständen jener Grausamkeiten stelle und Möglichkeiten, die Geschichte zu verstehen, wahrnehme, etwa weil viele Überlebende des Holocausts inzwischen verstorben sind und ihre Geschichten nicht mehr selbst erzählen können.
Die Fragen des Publikums beantwortete Herr Kacorzyk dann in einer direkt an seinen Vortrag anschließenden Diskussionsrunde. Dabei ging er auch auf die aktuellen Bezüge der Thematik ein, die Herr Dr. Werner bereits in seinem Grußwort betont hatte: In einer Zeit, die vom allgemeinen Rechtsruck und Fremdenfeindlichkeit mitgeprägt wird, sei es noch viel wichtiger, sich der Geschichte zu erinnern, um zu verhindern, dass es Horror wie den in Auschwitz je wieder geben kann.
Und genau dort kommt auch der jährliche Gedenktag der Herderschule mit seiner Absicht, zu sensibilisieren, Geschichte, genauso wie Anleitung für die Zukunft zu vermitteln, ins Spiel: Es geht um die Zukunft des Erinnerns, die besonders Angelegenheit der jungen Generation sein muss und durch Veranstaltungen wie diese gesichert wird.

von Clara Scholz( Q4)

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