Grüße zum Jahresausklang
Was wir an Weihnachten feiern, ist alles andere als eine Idylle.
Die Krippe, die wir längst in unsere warmen Stuben geholt haben, stand bekanntlich im Stall.
Niemand war da, der der schwangeren Frau und dem jungen Mann aus Nazareth in Galiläa menschenwürdige Bleibe zu geben bereit war.
Kaum war das Kind zur Welt gekommen, musste die junge Familie fliehen, weil Herodes, der machtbesessene Herrscher, dem Kind Jesus nach dem Leben trachtete.
Flüchtlinge waren sie, politisch Verfolgte, Asylsuchende.
Walter Kasper (*1933),
Wir wünschen von ganzem Herzen ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Jahreswechsel sowie einen von guter Gesundheit, viel Hoffnung und Zuversicht bestimmten Anfang im neuen Jahr.
Vielen Dank für das Miteinander, für Begegnungen und die gemeinsame Gestaltung unserer Schulgemeinschaft.
Wir freuen uns über ein Wiedersehen in 2019.
(Grafik: Filiz Delice, Kunst-Leistungskurs Q3/Schimmelpfennig)
Stefan Alsenz
Schulleiter
Weihnachtskonzert 2018
Danke an alle Mitwirkenden in Chor, Orchester und Jazzband, an Frau Svenson, Herrn Bürger und Herrn Müller für das wundervolle Konzert, das die vielen Gäste in der Marienkirche einmal mehr begeistert und auf Weihnachten eingestimmt hat.
Die HNA berichtete am 21. Dezember 2018 über das Weihnachtskonzert der Herderschule.
Der HNA-Artikel ist hier zu lesen.
Fetzig und besinnlich (aus HNA vom 21.12.2018)
Weihnachtlicher Abend am 19.12.2018
Sprachen (aus HNA vom 05.12.2018)
Sprachen (aus HNA vom 05.12.2018)
Förderverein: Neuer Vorstand auf der Jahreshauptversammlung gewählt
Seit 30 Jahren gibt es nun den Förderverein der Herderschule. Mit über 600 Mitgliedern ist er inzwischen einer der größten Schul-Fördervereine im Raum Kassel und hat der Schule schon vielfältig unter die Arme gegriffen.
Das Spektrum der Unterstützung reicht von der direkten Förderung schulischer Vorhaben über die Hilfe für Schülerinnen und Schüler bis hin zur Zusammenarbeit bei schulischen Angeboten und Projekten. Der Förderverein leistet viel für unsere Schule. Wir freuen uns deshalb über jeden, der Mitglied werden und/oder den Verein auf andere Weise unterstützen möchte.
Beitrittsformulare und Informationen finden Sie hier.
Die Jahreshauptversammlung des Fördervereins fand am 13.11.2018 statt.
Dort wurde u.a. der Vorstand neu gewählt:
Vorsitzender des Fördervereins ist Herr Weickert.
Stellvertretender Vorsitzender ist Herr Rüdiger.
Der weitere Vorstand besteht aus Herrn Dr. Peter (Schatzmeister) und Herrn Dr. Werner (Zweiter Schatzmeister), Herrn Alsenz (Schriftführer), Herrn Bürger, Herrn Posselt, Herrn Sauer sowie Herrn Wickert (als Beisitzer).
Zu Kassenprüfern wurden Herr Dörr und Herr Heyser bestimmt.
Wir danken den Mitgliedern und dem Vorstand des Fördervereins für Einsatz, Impulse und die Bereitschaft, ohne die viele Projekte und Angebote nicht möglich wären.
Besonderer Dank geht an langjährige verdiente Mitglieder:
•Herr Weickert bringt an dieser Stelle Worte des Dankes an. Dabei geht sein Dank insbesondere an
•Frau Platner, die seit Gründung des aktuellen Fördervereins (1988) als Beisitzerin im Vorstand mitgearbeitet und damit die Arbeit des Fördervereins maßgeblich gestaltet hat (die sich aber nun aus der Vorstandsarbeit zurückziehen möchte);
•Herrn Wickert, in den vergangenen Jahren sowohl Kassierer als auch Stellvertretender Vorsitzender, der sein Amt nicht weiterverfolgen möchte (aber als Beisitzer weiter dabei sein wird);
•Frau Sauer, die ehrenamtlich die Steuererklärung für den Förderverein angefertigt hat (s.o.), die nun aber als Steuerberaterin in den Ruhestand gehen wird.
Glas der Vernunft 2018 – Jugendsymposion mit Herderschule
Anlässlich der Verleihung des Kasseler Bürgerpreises „Glas der Vernunft“ nahmen sechs Schülerinnen und Schüler der Herderschule gemeinsam mit Herrn Szuta an einem Podiumsgespräch in der Waldorfschule Kassel teil. Die Diskussion mit dem Preisträger des Kasseler Bürgerpreises 2018, dem peruanischen Landwirt und Fremdenführer Saúl Luciano Lliuya, wurde moderiert von Prof. Dr. Michael Zech.
Den folgenden Bericht über die Veranstaltung verfasste Louis Löwer (Q1):
Bei der Podiumsdiskussion mit Saúl Luciano Lliuya in der Waldorfschule, ging es um die Klage gegen RWE, die Herr Lliuya aufgrund von Auswirkungen der Klimaerwärmung auf seine Heimatregion mithilfe seiner Anwältin und der Organisation Germanwatch – ein Vertreter dieser Organisation nahm an der Diskussion ebenfalls teil – erhoben hat. Vertreter von RWE waren nicht anwesend. Unter den Gästen im Publikum befand sich auch Frau Lliuya, die Ehefrau des Preisträgers.
Die Podiumsdiskussion mit Herrn Lliuya war aus meiner Sicht höchst bewundernswert, da man an seinem Beispiel sehen konnte, dass es immer noch Menschen gibt, die versuchen, etwas Gutes in dieser Welt zu bewegen, obwohl die Aussichten auf Erfolg gering sind. In meinen Augen stellte die Veranstaltung eine Art Bestandsaufnahme seines Kampfes gegen den Konzern dar, da seine Anwältin für die Erläuterung der rechtlichen Hintergründe die meiste Zeit beanspruchte, obwohl auch Herr Lliuya genügend Zeit erhielt, um von seiner Heimat und seiner Motivation für den Kampf zu berichten oder auch auf die Fragen der anwesenden Schülerinnen und Schüler und anderer Gäste im Publikum einzugehen.
In der Pause hatte man die Gelegenheit für Gespräche bei Getränken, kleinen Speisen und Kuchen, bereitgestellt vom Catering der Waldorfschule.
Alles in allem bot die Veranstaltung eine sehr gute Gelegenheit, neue Perspektiven auf den menschengemachten Klimawandel und seine sehr aktuellen und dramatischen Folgen zu erhalten.
Einblick in Franz Kafkas Leben
inspirierender Vortrag von Kafka-Biograf Dr. Reiner Stach in der Herderschule
Einblick in das Leben des Dichters Franz Kafkas erhielten Herderschülerinnen und -schüler durch den Literaturwissenschaftler und Kafka-Biografen Dr. Reiner Stach aus Berlin, der dafür extra von Berlin nach Kassel reiste. Mehr als 200 Schüler und Schülerinnen des Abiturjahrgangs der Herderschule ließen sich von seiner Begeisterung für Kafka inspirieren.
Die Herderschülerin Katharina Spies (Q3 / Jahrgang 13) berichtet im Folgenden über die Veranstaltung:
Einblick in Kafkas Leben – Vortrag von Dr. Reiner Stach in der Herderschule
„Der bekannte deutsche Literaturwissenschaftler und Kafka-Biograf Reiner Stach nahm den Weg von Berlin nach Kassel auf sich, um der versammelten Jahrgangsstufe der 13 (Q3) der Herderschule einen Einblick in Kafkas Leben und seine Werke zu geben.
„Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit“, las der Kafka-Kenner den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten vor, während der Aphorismus in Kafkas Handschrift hinter ihn projiziert wurde. Aphorismen waren eines der verschiedenen Themen, die Herr Stach ansprach, denn Kafka schrieb nicht nur seine bekanntesten Werke, wie „Die Verwandlung“ oder „Das Urteil“, sondern auch zahlreiche Aphorismen und Kurzprosa-Texte.
Vielen Schülern gefiel vor allem die Folie mit dem Bild von Herrn Stachs eigenem Bücherregal, denn daran zeigte er, wie viele Werke es tatsächlich von Kafka gibt, obwohl der früh verstorbene Autor sich eigentlich von seinem Freund Max Brod gewünscht hatte, dass dieser die meisten seiner Werke verbrennt, wie Reiner Stach an einem handschriftlichen Brief Kafkas an Max Brod deutlich machte.
Während der Präsentation erwähnte der Literaturwissenschaftler einige Male Kafkas unvollendetes Werk „Das Schloss“, welches Herr Stach auch als eines seiner Lieblingswerke Kafkas benannte. Zwar kannten dieses Werk nur wenige Schüler, da im Unterricht nur das für das Abitur relevante Werk „Die Verwandlung“ und gegebenenfalls als Ergänzung „Der Brief an den Vater“ gelesen wird, aber dadurch, dass es eben nicht nur die bekanntesten Werke waren, die genannt wurden, bekam man einen besseren Überblick. Zurecht wies Herr Stach darauf hin, dass oft vor allem die Fragmente unbekannt bleiben.
Viele Schülerinnen und Schüler hatten erwartet, mehr von Kafkas Vater-Sohn-Beziehung zu hören, die erst bei den Rückfragen stärker thematisiert wurde. Aber natürlich kann man in den eineinhalb Stunden nicht das komplette Leben Kafkas und seine Werke abhandeln – eine Thematik, die insgesamt über zweitausend Seiten füllt.
Außerdem ist die Vater-Sohn-Beziehung zwar ein wichtiger Aspekt in Kafkas Leben, jedoch wird er oft nur darauf reduziert, was ihm wahrlich nicht gerecht wird. Vielleicht ist es gerade deswegen besser, diesem Themenpunkt, trotz seiner nicht abstreitbaren Wichtigkeit, nicht zu viel Raum zu geben, da Herr Stachs Schwerpunkt nicht nur seine Biografie war.
Man merkte während der Präsentation schnell, wie fasziniert Herr Stach selbst von Kafka ist, und auf die Rückfrage hin, ob er Kafka als Genie sehe, antwortete er selbstverständlich ohne langes Überlegen mit einem „Ja“.
Allgemein war es faszinierend, wie ausgiebig sich Reiner Stach mit Kafka beschäftigt hat und immer noch beschäftigt. Der zuerst veröffentlichte Band seiner Biografie „Kafka. Die Jahre der Entscheidungen“ erschien 2002, danach folgte 2008 „Kafka. Die Jahre der Erkenntnis“ und schließlich wurde die dreibändige Biografie 2014 mit dem Band „Kafka. Die frühen Jahre“ beendet. Herr Stachs Arbeit an der gesamten Biografie Kafkas umfasst achtzehn Jahre, aber das heißt durchaus nicht, dass Reiner Stach seine Beschäftigung mit Kafka danach eingestellt hat, sondern er gibt sein Wissen durch zahlreiche Veranstaltungen, wie die an der Herderschule, weiter und schreibt noch dazu ein Drehbuch, denn Kafkas Leben soll demnächst sogar als Kurz-Serie verfilmt werden.
Der Vortrag von Reiner Stach bot einen umfassenden Einblick in die vielen Facetten Kafkas. Natürlich profitieren alle Schülerinnen und Schüler unterschiedlich von dem Vortrag, da beispielsweise manche Kurse bereits Kafka abgeschlossen hatten und somit ihr Wissen über ihn ergänzen konnten, wohingegen andere Kurse erst am Anfang der Unterrichtseinheit standen und dadurch viele Informationen auf einmal bekamen, was aber durchaus nicht schlecht ist, wenn man bereits vor der unterrichtlichen Auseinandersetzung vorinformiert ist.
Reiner Stach erwies sich als ein durchweg sympathischer Redner, der sein Thema zu vermitteln versteht. Seine Faszination mit Blick auf Kafka war auf jeden Fall für viele ansteckend.“
von Katharina Spies